Wie aus der WTG-Gruppe Ü 5/6 von Frau Schmid ein Kochkurs wurde

150326KochenÜ5_61Die Übergangsklasse Ü 5/6 trifft sich jeden Montag in der 5. und 6.Stunde im Werkraum bei ihrer Fachlehrerin Frau Schmid. Anfangs verständigten sie sich im wahrsten Sinne des Wortes „mit Händen und Füßen“. Doch schon bald konnten sich die Schüler immer besser mit Frau Schmid auf Deutsch verständigen.Zur Weihnachtszeit hatte die Fachlehrerin die Idee, ihre Schüler und Schülerinnen mit einem deutschen Brauch vertraut zu machen. Weihnachten ohne Plätzchen ist in Deutschland einfach nicht vorstellbar. So wechselten sie vom Werkraum in die Küche und backten Butterplätzchen. Voller Eifer waren die Kinder dabei und verspeisten die selbstgemachten Plätzchen mit Genuss.
Der Unterricht in der Küche machte den Schülern so viel Spaß, dass bereits der nächste Kochtermin vereinbart wurde. Dieses Mal gab es wieder ein typisches Gericht aus Deutschland, nämlich Pfannenkuchen. Erneut wurde mit Feuereifer der Teig gerührt und die Pfannenkuchen landeten von der Pfanne in den Teller. Mit Marmelade bestrichen und gerollt blieb kein einziger Pfannenkuchen übrig.
Beim dritten Kochkurstermin ging die Initiative von Viktoria aus, einem Mädchen aus der Ukraine. Sie malte ein Apfelkuchenrezept so anschaulich, dass man auch ohne Deutschkenntnisse den Kuchen nachbacken konnte. Frau Schmid brachte die Bilder noch in eine ansprechende Form und am Ende bekam jeder ein Stück Kuchen ab.
Im Deutschunterricht lernten die Kinder verschiedene Obst- und Gemüsesorten kennen. Die Theorie wurde gleich in die Praxis umgesetzt und man kaufe Obst für einen Obstsalat im Laden von Frau Beer in Parsberg ein. Die restlichen Zutaten wurden in einem Supermarkt erworben. Mit einem Korb verschiedenster Obstsorten ging es ab in den Keller, wo Frau Schmid schon in der Küche auf die Klasse wartete. In drei Gruppen wurde eifrig Obst geschält, entkernt und in Stücke geschnitten. Vorsichtig gemischt entstand frischer Obstsalat in einer großen Schüssel. Mit einer Joghurt-Creme wurde dieser dann in kleinen Obstschalen angerichtet. Fertig war das leckere Dessert.
Noemi, eine Schülerin aus Serbien mit ungarischen Wurzeln, wollte uns ein typisches Gericht aus ihrer Heimat vorstellen und ließ nicht locker, bis Frau Spangler, die Klassenleiterin der Übergangsklasse Ü 5/6, einen Termin mit Noemis Mutter vereinbarte. Mit einem großen Korb bepackt besuchte Frau Farkas an einem Montag zur gewohnten Zeit die Klasse in der Schule und erläuterte das Gericht „Szarka“, das sich als ungarische Krautwickerl entpuppte. Minel, ebenfalls ein Schüler der Übergangsklasse, fungierte als Dolmetscher. Er übersetzte die serbischen Anweisungen ins Deutsche. Die anderen legten kräftig Hand an und wickelten den vorbereiteten Teig in die Krautblätter ein. Andere machten Tee und deckten den Tisch. Neben den Schülern und den beiden Lehrerinnen kamen noch Herr Ferstl, Rektor und Herr Dürr, Konrektor der Mittelschule Parsberg zum Essen. Nicht fehlen durfte natürlich Frau Feuerer, die Sekretärin und gute Seele an der Schule. Auch Herr Sommerfeld war herzlich eingeladen zu dem Festessen. Schließlich unterstützt er Frau Spangler tatkräftig beim Unterrichten. Es war genügend Essen für alle da und alle ließen sich das scharfe Gericht, üppig gewürzt mit Paprikapulver, schmecken.
Doch ein Ende der Kocherfahrungen ist noch lange nicht in Sicht. Aysenur, eine Schülerin aus der Türkei, hat sich bereits den nächsten Kochtermin reservieren lassen. Zusammen mit ihrer Mutter steht dann die türkische Küche an. Doch was es genau gibt, will Aysenur nicht verraten. Es soll eine Überraschung werden.